Dienstag, 13. März 2007

Das kunstseidene Mädchen

Irmgard Keun
Doris ist jung, hübsch und gelangweilt: Ihr Job in einer Schreibstube hält sie gefangen. Also stürzt sie sich in das dekadente Berliner Nachtleben der 20er Jahre, verliebt sich, wird verlassen, strandet, wird aufgelesen, verliebt sich wieder, haut ab, schlägt sich durch, findet endlich Halt und verliert am Ende alles, außer ihrem Lebensmut. Irmgard Keun erzählt die Geschichte einer verzweifelten Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben in einer Zeit, als sich der Untergang von Freiheit und Menschlichkeit in Deutschland bereits abzeichnete.

1 Kommentar:

Leo und Tanja hat gesagt…

Sehr mitreißend geschrieben, da die Autorin genauso schreibt, wie ihre Heldin denkt, Grammatik ist optional, Gedankengänge werden mittendrin unterbrochen, um den Faden dann drei Absätze weiter wieder aufzunehmen, man hat das Gefühl, als säße einem jemand gegenüber, der einem das ganze erzählt (nicht: vorliest). Selbst den doch sehr faul anmutenden Wunsch, durch einen Mann reich zu werden, verzeiht man der Hauptfigur. Worüber wir uns nicht einig werden konnten, ist ob das Ende ein gutes ist, oder doch eher ein schlechtes.