Dienstag, 13. März 2007

Der menschliche Makel

Philip Roth
Coleman Silk hat ein Geheimnis. Nicht die Tatsache, dass er mit 71 eine Affäre mit einer halb so alten Frau hat. Nicht sein angeblicher Rassismus, der eine Hexenjagd ausgelöst hat, die ihn seine Stelle am College gekostet hat. Colemans Geheimnis wurzelt tiefer, im Herzen seiner Identität, und er hat es 50 Jahre lang vor allen verborgen gehalten. Vor dem Hintergrund des Impeachment-Verfahrens gegen den Amerikanischen Präsidenten zeigt uns dieses Buch ein Land, in dem widerstreitende moralische Vorstellungen und Ideologien zu öffentlicher Denunziation und Verhetzung führen, und wo Schuldlosigkeit nicht immer als Entschuldigung ausreicht.
(Sorry für die schlechte Übersetzung des Englischen Klappentextes, wenn jemand einen deutschen zur Hand hat, bitte verbessern!)

1 Kommentar:

Leo und Tanja hat gesagt…

Eigentlich könnte dieses Buch ziemlich gut sein. Leider fehlt auch hier der emotionale Zugang zur Hauptfigur. Coleman ist schlicht und einfach nur unsympathisch, aber auf recht langweilige Weise. Man fühlt sich unwillkürlich an Goethe erinnert: ein alter Mann, der's nochmal geschafft hat...
Der Schreibstil ist ziemlich nervig, erstens wiederholt der Autor alles, was er sagt, mindestens in drei aufeinanderfolgenden Sätzen, und zweitens sind grundsätzlich mindestens zwei dieser drei Sätze als Frage formuliert. Nur das Ende reißt dieses Buch noch etwas raus, das ist zugegebenermaßen recht stilvoll. Trotzdem, mir hat's nicht gefallen.